
Einen Stapel wichtige Dokumente und natürlich den Hund im Gepäck traten wir am vergangenen Wochenende die lange Reise in die sachsen-anhaltinische Lutherstadt Eisleben an, um dort mit unserem "Boje" an der Körung des SSV teilzunehmen.
Es sollte wieder einmal ein in vielerlei Hinsicht aufregendes Erlebnis werden. Aber fangen wir vorne an...
Die Organisatoren der Körung waren uns freundlicherweise mit unserem Körtermin sehr entgegengekommen und hatten uns - unserem Wunsch gemäß - einen Termin am frühen Sonntag Vormittag zugeteilt. Aufgrund der langen Anreise von ca. fünf Stunden gab es für uns keine andere Option, als die Reise mit einer Übernachtung zu planen. So machten wir uns also bereits am Samstag auf den Weg und erreichten nach rund 500 Kilometern Fahrt unsere Pension. Nach einer Hunderunde wollten wir uns dann in unsere Unterkunft, welche sich im ersten Stock des Hauses befand, zurückziehen. Dort offenbarte sich dann bereits das erste Hindernis dieser Reise (im wahrsten Sinne des Wortes), denn wie sich herausstellte, ist Boje offenbar kein Freund von Holztreppen. Und so mussten wir die Erfarung machen, dass die "Haltung" eines Großen Schweizers von knapp 60kg nicht so einfach ist - selbst wenn man zu zweit ist und einer vorne und einer hinten zum Tragen anfasst. Irgendwie bekamen wir den Hund dann doch die Treppe hinaufbugsiert. Oben angekommen wurde uns klar, dass wir dieses Spiel zumindest noch einmal für die Gassirunde zur Nacht und am nächsten morgen zur Abreise wiederholen mussten. Wir sahen uns in unserem worst-case-scenario schon zu dritt in unserem vor der Pension geparkten VW-Bus übernachten. Aber die weiteren Treppengänge haben dann doch irgendwie ganz gut geklappt, so dass wir am Sonntag Morgen alle ausgeruht zum eigentlichen Termin aufbrechen konnten.
Das etwas abseits aber ganz idyllisch zwischen Schrebergärten, Wiesen und Feldern gelegene Gelände, auf dem die Körung stattfand, war aufgrund der guten Wegbeschreibung seitens der Veranstalter für uns problemlos zu finden, so dass wir bei herrlichstem Spätsommerwetter noch ausreichend Zeit für eine Hunderunde entlang der umliegenden Felder hatten.
Dann war es soweit und wir wurden gebeten, uns als nächster in der Reihenfolge bereitzuhalten und vor einem Tor seitlich des Hundeplatzes zu warten. Dort sollte uns dann allerdings noch einmal ein gehöriger Schreck widerfahren, denn ein weiterer teilnehmender Hund entwich durch den Zaun vom Hundeplatz und ging unvermittelt ziemlich unsanft an Boje heran, der sich daraufhin flüchtend versuchte, unter einem Gebüsch zu verstecken. Zum Glück konnte das Geschehen schnell unterbunden werden, doch die Folge des Gemenges war ein völlig verwirrter und am linken Vorderlauf lahmender Boje. Uns schlotterten die Knie, ich war schweißnass und hatte schon die Befürchtung, dass die Veranstaltung nun damit für uns unverschuldet beendet sein würde.
Man kümmerte sich unmittelbar sehr freundlich um uns und vor allem um Boje, der sich gottseidank schnell von dem Riesenschreck und der Verletzung erholte und dann nach einigen Minuten des Durchatmens ganz normal in die Prüfung gehen konnte. Boje meisterte den Parcours und auch die anderen Aufgaben mit Leichtigkeit und erntete Lob und Anerkennung für seine Performance trotz des aufregenden Zwischenfalls zuvor und so durften wir mit einem (vorläufigen) Körbescheid erfolgreich die Heimreise antreten.
Wir sind sehr stolz auf unseren Boje, der sich nun ganz offiziell Deckrüde im SSV nennen darf und freuen uns jetzt schon unglaublich auf den Nachwuchs, der dann hoffentlich irgendwann einmal kommen möge.
Vielen Dank sagen wir auf diesem Wege an das Organisationsteam der Körveranstaltung in Eisleben, allen voran Frau Junker. Sie haben uns bereits im Vorfeld mit der Terminplanung sehr geholfen und uns damit den Besuch der Körung sehr erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht.
Danke auch an alle weiteren anwesenden offiziellen und inoffiziellen Helfer vor Ort für die praktische und mentale Unterstützung, insbesondere in und nach der großen Aufregung um den o.g. "Zwischenfall".
Herzlichen Dank und viele Grüße nach Sachsen-Anhalt!